Im Dezimalsystem verwendet man die 10 Ziffern
0 (Null), 1 (Eins), 2 (Zwei), 3 (Drei), 4 (Vier), 5 (Fünf), 6 (Sechs), 7 (Sieben), 8 (Acht), 9 (Neun).
Diese Ziffern werden jedoch in verschiedenen Teilen der Welt anders geschrieben. Siehe dazu die Artikel Arabische- und Indische Ziffern.
Indische Zifferzeichen werden auch heute noch in den verschiedenen indischen Schriften (Devanagari, Bengalische Schrift, Tamilische Schrift etc.) verwendet. Sie unterscheiden sich stark voneinander.
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Definition
Eine Dezimalzahl wird in der Form
aufgeschrieben. Dabei ist jedes zi eine der oben genannten Ziffern. Der Index i beschreibt den Stellenwert der jeweiligen Ziffer, die Wertigkeit einer Ziffer ist die Zehnerpotenz 10i. Die Ziffern werden ohne Trennzeichen hintereinander geschrieben, wobei die höchstwertige Stelle mit der Ziffer zm ganz links und die niederwertigeren Stellen mit den Ziffern zm-1 bis z0 in absteigender Reihenfolge rechts davon stehen. Zur Darstellung von rationalen mit nicht-periodischer Entwicklung folgen dann, nach einem trennenden Komma, die Ziffern z -1 bis z -n.
Ziffern vor dem Komma werden mit der Basis 10 und einem positiven Exponenten und nach dem Komma mit 10 und einem negativen Exponenten multipliziert. Im englischen Sprachraum wird statt des Kommas meist ein Punkt verwendet. Das heißt, der Wert Z der Dezimalzahl ergibt sich durch Addition bzw. Subtraktion dieser Ziffern, welche vorher jeweils mit ihrem Stellenwert 10i multipliziert werden:
.
Diese Darstellung nennt man auch Dezimalbruchentwicklung.
Beispiel
723,48 = 7·102 + 2·101 + 3·100 + 4·10-1 + 8·10-2
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Dezimalbruchentwicklung
Mit Hilfe der Dezimalbruchentwicklung kann man jeder reellen Zahl eine Folge von Ziffern zuordnen. Jeder endliche Teil dieser Folge definiert einen Dezimalbruch, der eine Näherung der reellen Zahl ist. Man erhält die reelle Zahl selbst, wenn man von den endlichen Summen der Teile zur unendlichen Reihe über alle Ziffern übergeht. Diese Darstellung ist ein Beispiel einer Reihenentwicklung. Man sagt, dass die Dezimalbruchentwicklung abbricht, wenn die Ziffernfolge ab einer Stelle nur noch aus Nullen besteht, die dargestellte reelle Zahl also selbst schon ein Dezimalbruch ist. Insbesondere bei allen irrationalen Zahlen bricht die Ziffernfolge nicht ab; es liegt eine unendliche Dezimalbruchentwicklung vor.
Zur Umformung periodischer Dezimalbruchentwicklungen (siehe weiter unten) verwendet man die Beziehungen:
.
Beispiele:
Die Periode wird jeweils in den Zähler übernommen. Im Nenner stehen soviele Neunen, wie die Periode Stellen hat. Gegebenenfalls sollte der entstandene Bruch noch gekürzt werden.
Etwas komplizierter ist die Rechnung, wenn die Periode nicht unmittelbar auf das Komma folgt:
Beispiele:
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Formel
Für unendliche Dezimalbrüche mit einer Null vor dem Komma lässt sich folgende Formel aufstellen:
Dabei sind p die periodische Zahl, x die Zahl vor Beginn der Periode (als Ganzzahl), m die Anzahl der Ziffern vor Beginn der Periode, y die Ziffernfolge der Periode (als Ganzzahl) und n die Länge der Periode.
Die Anwendung dieser Formel soll anhand des letzten Beispiels demonstriert werden:
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Periode
In der Mathematik bezeichnet man als Periode eines Dezimalbruchs eine Ziffer oder Ziffernfolge, die sich nach dem Komma immer wieder wiederholt. Alle rationalen Zahlen, und nur diese, haben eine periodische Dezimalbruchentwicklung.
Beispiele:
Rein periodische:
1/3 = 0,33333...
1/7 = 0,142857142857...
1/9 = 0,11111...
Gemischt periodische:
2/55 = 0,036363636...
1/30 = 0,03333...
1/6 = 0,16666...
Auch endliche Dezimalbrüche wie 0,12 können als periodische Dezimalbrüche aufgefasst werden: 0,12 = 0,12000...
Perioden treten im Dezimalsystem genau dann auf, wenn sich der Nenner des zugrunde liegenden Bruches nicht ausschließlich durch die Primfaktoren 2 und 5 erzeugen lässt -- 2 und 5 sind die Primfaktoren der Zahl 10, der Basis des Dezimalsystems. Ist der Nenner eine Primzahl P (außer 2 und 5), so hat die Periode höchstens eine Länge, die um eins niedriger ist als der Wert des Nenners (in den Beispielen fett dargestellt).
Die genaue Länge der Periode entspricht der natürlichen Zahl n, bei der P das erste mal in der Primfaktorzerlegung von Rn = 10n − 1 vorkommt. Beispiel zur Periodenlänge 6: (106 - 1) = 999.999, 999.999 = 3 · 3 · 3 · 7 · 11 · 13 · 37, 1/7 = 0,142857142857... bzw. 1/13 = 0,076923076923.... Sowohl 1/7, als auch 1/13 haben eine Periodenlänge von 6, weil 7 und 13 das erste mal in der Primfaktorzerlegung von Rn = 106 - 1 auftauchen. 1/37 hat jedoch eine Periodenlänge von nur n = 3, weil bereits (103 - 1) = 999 = 3 · 3 · 3 · 37.
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Periodische Dezimalbrüche als Grenzwerte
Der Limes- oder Grenzwert-Begriff der Analysis erlaubt eine exakte Definition von periodischen Dezimalbrüchen. So gilt beispielsweise:
ist der Limes der folgenden (unendlichen) geometrischen Reihe
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Notation
Für periodische Dezimalbruchentwicklungen ist eine Schreibweise üblich, bei der der sich periodisch wiederholende Teil der Nachkommastellen durch einen Überstrich markiert wird. Beispiele sind
,
.
Aufgrund technischer Einschränkungen existieren auch andere Konventionen. So kann der Überstrich vorangestellt, eine typografische Hervorhebung (fett, kursiv, unterstrichen) des periodischen Teils gewählt oder dieser in Klammern gesetzt werden:
1/6 = 0,1¯6 = 0,16 = 0,16 = 0,16 = 0,1(6)
1/7 = 0,1¯142857 = 0,1142857 = 0,1142857 = 0,1142857 = 0,1(142857)
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Nicht periodische Nachkommaziffern-Folge
Wie im Artikel Stellenwertsystem erläutert, besitzen irrationale Zahlen (auch) im Dezimalsystem eine unendliche nichtperiodische Nachkommaziffern-Folge. Irrationale Zahlen können also nicht durch eine endliche Ziffernfolge dargestellt werden. Man kann sich zwar mit endlichen (oder periodischen) Dezimalbrüchen beliebig annähern, jedoch ist eine endliche Darstellung niemals exakt. Es ist also nur mithilfe zusätzlicher Symbole möglich, irrationale Zahlen durch endliche Darstellungen anzugeben.
Beispiele solcher Symbole sind Wurzelzeichen, wie für √2, Buchstaben wie π oder e, sowie mathematische Ausdrücke wie unendliche Reihen oder Grenzwerte
Jedoch ist auch so nicht jede reelle Zahl darstellbar, weil es überabzählbar viele reelle Zahlen, aber nur abzählbar viele endliche Darstellungen mit einem endlichen Zeichenvorrat gibt.
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Besondere Eigenschaft der Dezimalbruchentwicklung
Eine besondere Eigenschaft bei der Dezimalbruchentwicklung ist, dass eine rationale Zahl zwei unterschiedliche Dezimalbruchentwicklungen besitzen kann. Wie oben beschrieben, kann man den Wert von 0,999999... zu 9/9 berechnen. Damit erhält man die zunächst überraschende Aussage
.
Der Beweis ist einfach: Da nach obiger Überlegung der Periodizität, ist die Gleichung auch mit 3 erweitert gleich, also , also .
Ebenso wird 0,7999999... zu 0,8 usw.
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Umrechnung in andere Stellenwertsysteme
Methoden zur Umrechnung von und in das Dezimalsystem werden in den Artikeln zu anderen Stellenwertsystemen und unter Zahlbasiswechsel und Stellenwertsystem beschrieben.
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Geschichte
Ohne Null, aber bereits mit der Dezimalzahlen-Idee (also Zehner, Hunderter, Tausender usw.) rechnete man bereits im Alten Ägypten (siehe Hieroglyphen) und später bei den Römern (siehe Römische Zahlen). Die Chinesischen Zahlen sind ein Mischsystem aus den Ziffern eins bis neun (eine Null wurde später hinzugefügt) und Zeichen für die Zehnerschritte.
Das Dezimalsystem ist indischer Herkunft, was durch Inschriften und Erwähnungen nachweisbar ist. Die Inder haben die Zahl Null um ca. 600 n.Chr. erfunden und in weiterer Folge das Dezimalsystem entwickelt. Vom Mathematiker und Astronomen Brahmagupta ist aus dem Jahre 628 der früheste bekannte Text über die grundlegenden Rechenvorschriften in diesem Zahlensystem verfasst worden, wie damals in Indien üblich in Versform, die Brahmasphutasiddhanta, auf Deutsch Sindhind. Sein Zeitgenosse Bhaskara I. verwendet 629 die ersten neun Brahmi-Zahlen, von denen unsere Ziffern abstammen, und einen kleinen Kreis für die Null.
Mit der Überarbeitung des Sindhind durch den persischen Mathematiker Muhammad ibn Musa al-Chwarizmi im 8. Jahrhundert und mit seinem Arithmetikbuch wurde das indische Zahlensystem in der arabischen Welt bekannt. Sein Lehrbuch "Hisab al-jabr" wurde erst im 12. Jahrhundert ins Lateinische übersetzt und gelangte so nach Europa, wo es durch den Mathematiker Leonardo Fibonacci weiter verbreitet wurde. Auf Reisen hatte er die arabische Mathematik kennengelernt, die er in seinem Rechenbuch "Liber abaci" (Buch des Abakus) vermittelte. Mit seiner Durchsetzung im 12. Jahrhundert kam auch der Begriff Arabische Zahlen auf. In arabischen Ländern werden sie bis heute indische Zahlen genannt.
In Europa verbreitete sich das Rechnen mit den zehn Ziffern sehr langsam und setzte sich erst mit der Erfindung des Buchdrucks durch.